Auf geht´s in die Pilze

September 2010

NABU Eibelshausen gibt Tipps zum Pilzesammeln

Im Spätsommer und Herbst ist wieder Pilzsaison. Dann zieht es viele hinaus in Wald und Flur, um ihrer Sammellust nach Essbarem zu frönen. Damit die Freude, schmackhafte Pilze zu suchen, zu finden und daraus leckere Gerichte zu zaubern, ungetrübt bleibt, rät der NABU einiges zu beachten: Pilze gedeihen in den unterschiedlichsten Lebensräumen. Ein Sammeln in Naturschutzgebieten ist natürlich tabu.

pilzAllbekannte Waldpilze sind Pfifferlinge und Steinpilze. Maronen lassen sich bevorzugt unter Kiefern und Fichten finden, Pfifferlinge sind in Laub- und Nadelwäldern zu entdecken. Auf Wiesen und  Weiden ist der beliebte Wiesen-Champignon zu Hause. Sind die Fundplätze allerdings überdüngt, sollte – falls dort überhaupt noch Champignons wachsen- auf eine Pilzernte verzichtet werden. Selbst an Rändern vielbefahrener Straßen wachsen genießbare Pilze, beispielsweise der Parasol. Vom Verzehr ist allerdings abzuraten da die Pilze erheblich mit Schadstoffen belastet sind. Ein gutes Bestimmungsbuch ist für Pilzsammler unerlässlich.

Wer „in die Pilze“ geht sollte einige Sammelregeln berücksichtigen: Nur ernten, was man hundertprozentig kennt oder bestimmen kann. Bei einigen Speisepilzen besteht Verwechslungsgefahr mit ähnlich aussehenden Giftpilzen. Klassisches Beispiel sind Wiesen-Champignons und Knollenblätterpilze. Sollten Bestimmungsprobleme auftauchen, die Pilze nicht verzehren.

KorbNur so viele Pilze sammeln, wie man verwerten kann. Zu junge und zu alte Pilze stehen lassen. Ältere, von Maden oder Schnecken angefressene Pilze nicht zerstören, sie werfen noch Sporen ab, die der Vermehrung dienen. Pilze vorsichtig herausdrehen oder mit einem Messer dicht über dem Boden abschneiden. Nicht herausreißen, das schädigt das unterirdisch wachsende Pilzgeflecht. Ein eventuell entstandenes Loch wieder mit Humus oder Laub füllen damit das Geflecht nicht austrocknet. Pilze schon am Fundort reinigen und am besten in einem luftdurchlässigen Korb transportieren. In Plastiktüten verderben sie schnell. Pilze haben zwar einen geringen Nährwert, können es aber bezüglich Vitamin- und Mineralstoffgehalt mit vielen Gemüsesorten aufnehmen.

Sie sollten kühl und trocken aufbewahrt und innerhalb von 24 Stunden verzehrt werden. Lieber keine rohen Speisepilze essen, sie können unbekömmlich oder sogar giftig sein. Außerdem entfalten die meisten Pilze erst bei richtiger Zubereitung (braten, schmoren, grillen, dünsten…) ihr charakteristisches Aroma. Da Pilze nicht besonders gut verdaulich sind, sollten Pilzgerichte nicht zu üppig sein und auch nicht zu spät am Abend eingenommen werden.  

Treten nach einer Pilzmahlzeit Symptome wie etwa Schweißausbrüche, Durchfall und Benommenheit auf, besteht der Verdacht auf eine Pilzvergiftung. Umgehen einen Arzt oder eine Klinik aufsuchen. Liegt die Mahlzeit weniger als fünf Stunden zurück, ist der Magen durch Erbrechen zu entleeren. Macht sich die Vergiftung erst nach acht oder mehr Stunden bemerkbar, sofort den Notarzt rufen, es besteht akute Lebensgefahr.