Herbstlaub ohne Hightech räumen

NABU rät: Bei Gartenarbeiten auf Laubsauger verzichten

Der November ist die Aufräumzeit im Garten. Bäume und Sträucher müssen geschnitten und Laub zusammengerecht werden. Der NABU rät, mit dem reichlich vorhandenen Material Laub- oder Reisighaufen für Kleintiere und Igel anzulegen und auf die Verwendung von Laubsaugern zu verzichten. „Der Verzicht auf die lärmenden Hightech-Geräte schont sowohl die Umwelt als auch die Nerven vieler Nachbarn“, gibt der NABU Eibelshausen zu Bedenken.

Erlebnispfad

Laub- oder Reisighaufen sind ein unverzichtbarer Bestandteil eines naturnahen, lebendigen Gartens. Igel, die jetzt auf der Suche nach einem Platz für den Winterschlaf sind, nutzen sie gerne als Schutz vor der kalten Jahreszeit. Auch viele Kleinlebewesen finden in Laubhaufen einen hervorragenden Unterschlupf. „Wer für einen Laub- oder Reisighaufen nicht genügend Platz in seinem Garten hat, kann einen bildKomposthaufen anlegen oder das Laub in die Biotonne geben“, rät der NABU. So könne das Herbstlaub dem Nährstoffrecycling zugeführt und im nächsten Frühjahr als wertvoller Kompost wieder auf Pflanzbeete ausgebracht werden. Von der Benutzung motorbetriebener Laubsauger werde abgeraten. Neben dem Lärmschutz spiele auch der Naturschutz eine große Rolle. Die Laubsauger blasen neben Blättern auch Zweige und Müll vor sich her und können Laub, Gras, Tannenzapfen und Abfall bis hin zur Getränkedose oder Zigarettenschachtel aufsaugen. Ein Laubsauger erreicht Luftgeschwindigkeiten bis zu 160 Stundenkilometer und Saugleistungen von bis zu zehn Kubikmeter pro Minute. Seine Häckselfunktion kann zahlreiche Kleintiere am Erdboden gefährden.

bildProblematisch ist für den NABU vor allem, dass Laubsauger bis in die kleinste Ecke gelangen können. Selbst Hecken, Gartennischen und Randbepflanzungen sind vor ihm nicht sicher. Wenn das Laub mit starkem Strahl bis in den letzen Winkel weggeblasen wird, ist eine Gefährdung zahlreicher boden- und krautschichtbewohnender Kleinlebewesen nicht zu vermeiden. Käfer, Spinnen, Tausendfüßler, Asseln, Springschwänze und Amphibien hätten dem Turbo-Blas- oder Saugstrahl kaum etwas entgegenzusetzen. Selbst für Igel und ihre Jungen können diese modernen Luftbesen lebensbedrohlich sein, da die Saugkraft zu lebensgefährlichen Verletzungen führen kann. bild

Daher appelliert der NABU an Gartenbesitzer und Gärtnereien, auf Laubsauger zu verzichten und lieber zu Besen und Rechen zu greifen oder das Laub auf Beeten und Rabatten einfach liegen zu lassen. Denn Laub sei kein Abfall, sondern ein Rohstoff, bei dessen Verwitterung dem Boden wieder wichtige Nährstoffe zugeführt würden. Außerdem schütze die Laubdecke den Boden im Winter vor Frost. Gehölzen, Stauden und Blumenzwiebeln diene sie als natürlicher Wintermantel.

Kontakt: www.NABU-Eibelshausen.de oder Telefon: 02774-6233.