Wissenbach
Erfolgreicher Feldermausabend der NABU Gruppen Eibelshausen und Wissenbach.
Sie
sind die einzigen Säugetiere die fliegen können die allermeisten
fressen Insekten, einige auch Früchte ganz wenige nur saugen Blut - die
leben aber in den Tropen. Sie alle lieben die Dämmerung und sie waren
die Stars der Fledermausnacht die vom Naturschutzbund am Samstag in der
Wissenbacher Mehrzweckhalle veranstaltet wurde
Der NABU-Experte
und Diplom Biologe Roland Heuser gab den über 80 Anwesenden einen
Einblick in das Leben der fliegenden Saugetiere. Die Kleinste der
"Kleinen" ist die Zwergfledermaus, sie passt in eine
Streichholzschachtel. Ihre Körperlänge misst vier Zentimeter und sie
ist so schwer wie zwei Stücke Würfelzucker. Das Große Mausohr hingegen
ist, wie der Name vermuten lässt, mit acht Zentimetern und bis zu 40
Gramm die größte einheimische Art.
Das Leben und Verhalten der
Fledermäuse ist eine spannende Wissenschaft. Im April kommen die Tiere
aus ihren Winterquartieren zurück. Die Weibchen hängen zu Dutzenden
oder gar zu hunderten in ihren Wochenstubenquartieren kopfüber an
Dachbalken, Mauerfugen, Spalten oder in Baumhöhlen. Sie übernachten
nicht, sie übertagen. Ein Feldermausweibchen bringt im Juni frei
hängend ein einziges Junges zur Welt und säugt es. Das Junge hat schon
bei der Geburt Milchzähne und hält sich selbstständig mit den Krallen
seiner kräftigen Hinterfüße fest. Im Spätsommer und Herbst wechseln die
Feldermäuse vom Sommer- in ein frost- sicheres Winterquartier, dies
sind meist alte Stollen, Höhlen oder auch Autobahnbrücken. Auch in der
ehemaligen Schiefergrube in Wissenbach überwintern regelmäßig mehr als
1300 Tiere. Messungen mit Lichtschranken liefern den
Fledermausschützern jedes Jahr neue Zahlen. |
Mit den Ohren sehen
Fledermäuse
sind faszinierende Tiere mit einzigartigen Fähigkeiten, nur sehen
können sie kaum und nachts schon gar nicht. Mit ihrem Maul stoßen sie
Ultraschallrufe aus, mit denen sie sich orientieren. Diese Schreie sind
so hoch, dass wir Menschen sie nicht mehr hören, weil unsere Ohren zu
unempfindlich dafür sind und genau da fängt der Ultraschall an, bei
Frequenzen oberhalb von 20.000 Hertz. Aus Stärke, Tonhöhe, Zeitabstand
und Richtung des Echos bildet das Gehirn der Fledermaus ein genaues
Muster der Umgebung ab. So können Fledermäuse „mit den Ohren sehen“.
Vergleicht man den Körperbau einer Fledermaus mit dem von uns Menschen,
so kann man sagen, dass die lautlosen Nachtjäger mit ihren Händen
fliegen.
Nach dem Vortrag, der mit Bildern und Zwischenfragen
bereichert wurde, kam der spannendste Teil der Veranstaltung. In der
Dämmerung wurden die Fledermäuse bei der Jagd nach Insekten beobachtet.
Zwerg- und Wasserfledermäuse ließen sich im Scheinwerferlicht dicht
über der Wasserfläche des Badeweihers in Wissenbach beobachten. Als
Hilfsmittel zur Ortung der Fledermäuse kamen spezielle elektronische
Geräte, so genannte „Bat- Detektoren“ zum Einsatz Sie nehmen den
Ultraschallruf der Fledermäuse auf und übersetzen ihn in den für uns
Menschen hörbaren Bereich.
Die ausrichtenden NABU-Gruppen zeigten
sich mit dem Verlauf der Veranstaltung zufrieden. Auch die kleinen
Besucher waren begeistert, für sie wurden verschiedene Spiele rund um
die Fledermäuse angeboten. Die Gäste erfuhren auch, dass die meisten
der 19 in Hessen vorkommenden Fledermausarten bedroht und auf
menschliche Unterstützung angewiesen sind. Befürchtungen, dass die
Tiere Schäden an Gebäuden anrichten seien unbegründet. Kotkrumel ließen
sich Wegkehren und als Pflanzendünger einsetzen. „Wir sind uns sicher,
dass die Fledermäuse an diesem Abend neue Freunde gefunden haben“ so
der NABU.
Bilder hier
Für
Rückfragen: Marko Dorndorf, Eibelshausen, Telefon: 027754-912905
Im Internet zu finden unter www.NABU-Eibelshausen.de |