Stationen auf dem Erlebnispfad
Totholz
Eichhörnchen

karte 
totholzDas Totholz nicht entfernt wird, wird oft mit Unverständnis entgegengebracht. Es werden Vorwürfe laut, der Wald sei vernachlässigt und unordentlich.
Das Bild des gepflegten, aufgeräumten Waldes stammt noch aus der Zeit, als das Holz als Brenn- und Baumaterial knapp waren, teilweise aus der Idee des Waldes als (aufgeräumte) „Natur“-Idylle, in die Begriffe wie Tod und Vergehen nicht passen. Das Liegenlassen von Ästen oder von umgestürzten Bäumen wird daher auch heute noch als Verschwendung von Rohstoffen aufgefasst oder als „ungepflegt“ angesehen. Übertriebene Ordnungsliebe, eine emotional wertende Einstellung zur „fremden“ Natur, die Vorstellung von einem so genannten „schönen“ Waldbild sorgen auch heute noch dafür, dass Gärten, Parks und ganze stadtnahe Wälder leergeräumt werden und vielen Lebewesen die Lebensgrundlage entzogen wird.
Totholz wird durch eine Vielzahl von Organismen genutzt, die sich im Laufe der Zeit an diesen Lebensraum angepasst haben. Je nach Holzart und Stand des Verfallsprozesses sind etwa 600 Großpilzarten und rund 1350 Käferarten an der vollständigen Remineralisierung eines Holzkörpers beteiligt. Zwischen Pilzen und Insekten bestehen unterschiedlichste Abhängigkeiten. Insekten übertragen Pilzsporen auf den Holzkörper, die Pilze können wiederum Nahrungsquelle und Teillebensraum für Insekten sein.
totholz

 
Die Natur als
     schönes Idyll