Chronik NABU Gruppe Eibelshausen





14.03.1954 Gründungsversammlung im Gemeindehaus (14 Mitglieder), erste Vogelschutzgruppe im Dietzhölztal. Vereins- und Gründungsgedanke war die Erhaltung des Vogelbestandes und diesen durch geeignete Maßnahmen (Nist- und Brutgelegenheiten) zu vermehren. In den vergangen Jahren sei dieser durch die zunehmende Urbarmachung von Land und die Beseitigung von Hecken und Feldgehölzen stark dezimiert worden.
Durch den vermehrten Vogelbestand erhofft man sich auch den Rückgang oder sogar den verzicht von chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln im Obstbau.
Der Verein konstituierte sich wie folgt: 1. Vorsitzender und Schriftführer Friedel Becker, Stellvertreter und Kassierer Karlheinz Klingelhöfer.
Ein Jahr später zählte der Verein fast 50 Mitglieder, die hälfte davon Jugendliche. Sie betreuen 80 Nistkästen und 4 Futterhäuser für die Winterfütterung, eine Plakataktion gegen das Ausheben von Vogelnestern wurde gestartet sowie  Spenden für Winterfutter gesammelt.

1956
werden über 230 Nistkästen und 5 Futterhäuser betreut, eine Beringungsaktion findet statt und eine Rebhunfütterung wird errichtet.
10.09.57
über 30 Säcke Dreschabfälle als Vogelfutter gesammelt! 11 Distrikte umfasst das Nistkastennetz in der Gemarkung Eibelshausen.
11.09.57
erstmals Vogelausstellung mit Tombola, seltener Birkhahn balzt noch am Johannisberg
1959
Gründung des Nachbarvereins in Simmersbach. Hilfe kam aus Wissenbach und Eibelshausen.
1960
Aufruf: Hände weg von Jungvögeln – Achtet auf junge Brut in Feld und Flur
Jugendgruppe legt Nisttaschen an, Zahl der aktiven Jugendlichen nimmt weiter zu.
Jahresbeitrag von 1,5 auf 2,50 DM erhöht (03.05.1960) Aktive Jugendarbeit begann und es wurden erste künstliche Schwalbennester angebracht
1961
fahrt ins Vogelparadies Kühkopf, Planung zum Bau einer Vogelschutzhütte
Farblichtbilder über die Arbeit des Vogelschutzes in der neuen Schule gezeigt – Werbeveranstaltung für den Verein, Aufruf an die Jäger die Greifvögel mehr zu schonen, viele Nistkästen wurden mutwillig zerstört.
Dia- und Tonbandserien wurden erstellt sowie die ersten Vogelstimmenwanderungen durchgeführt.

1962
Ein Fotowettbewerb „Die Schönheiten unserer Heimat“ wurde durch die Gruppe  ausgeschrieben.

Vogelparadies Erlenhof an der Bergstrasse besucht (Lehrfahrt)

1963
Am Haus Fritz Giersbach wurde die wohl größte Schwalbenkolonie des Dillkreises mit 42 künstlichen Nestern gezählt. 
Ein Vogelschutzgehölz soll am Holderbergsrain angelegt werden, Grundstücksbesitzer sind zum Teil einverstanden.


1964
Kreisgruppe Dill, Tagung in Eibelshausen
21.02.64
„Vogelschutz ist kein Hobby“ Presseartikel über Landschaftsverschmutzung und
-veränderung. Die Gruppe macht auf die Notwenigkeit es Schutzes aufmerksam.
Sternwanderung der Vogelschutzgruppen im Nördlichen Kreis

März 1964 Zehn Jahre Vogelschutz in Eibelshausen, 360 Nistkästen werden betreut, Schulkinder konnten beim Nistkastenfrevel überführt werden, Appell an Lehrer die Kinder besser aufzuklären, 82 künstl. Schwalbennester, das Vogelschutzgehölzes am Holderberg wurde angelegt. Bei Dorfverschönerungswettbewerb beteiligte sich die Gruppe und legte am Marktplatz (vor der alten Schule) eine Anlage mit Sträuchern an und errichtete einen  Schaukasten. Der Verein zählt inzwischen 115 Mitglieder. Fahrt ins Sauerland (22.06.1964)
1965
Mit 136 Mitgliedern  einer der stärksten Ortsvereine, der Vorstand wird zukünftig nur noch alle 2 Jahre gewählt, O. Schlemper wird Bürgermeister in Eibelshausen

1966
Nach dem Bau der Autobahn befürchtet man eine Flut von Anträgen zum Bau von Wochenendhäusern. Anfragen aus dem Ruhrgebiet längen bereits vor. Dem will man mit der Ausweisung von Landschaftsschutzgebieten begegnen.

1967
Die Vereinsanlage im Steinborn mit Blockhütte und Geräteschuppen beginnen. Eine Baugenehmigung hierzu liegt vor.
Beitragserhöhung von 2 auf 3 DM beschlossen. Versicherung für aktive Mitglieder Abgeschlossen!

1967
Gruppe in Nanzenbach gegründet, Lichtbildervortrag von F. Becker bei der Gründung
Gemeinsame Sitzung von Vogelschutz- und Verschönerungsverein, Grund: Schutzhütte auf dem Holderberg wurde demoliert, zahlreiche Nistkästen wurden zerstört, Anzeige gegen unbekannt, Anzeigen gegen das wilde Abladen von Müll in der Gemarkung, Täter wurden ermittelt, Wasserverschmutzung durch Buderus, kein Fisch mehr in der Dietzhölze.

1968
Bei der Umgestaltung des Hammerweihers soll an die Belange des Vogelschutzes gedacht werden! Mahnung der Gruppen im Dietzhölztal…
176 Mitglieder, einer der stärksten Ortsvereine, Vogelschutzhütte und Lehrgebiet im Mai 68 fertig gestellt, fast 700 Arbeitsstunden wurden von 28 Mitgliedern geleistet, Materialbeschaffung durch Spenden erleichtert.
Gesetz gegen das Flämmen von Wiesen, Hecken und Sträuchern vom hess. Landtag verabschiedet, (ganzjähriges Verbot, Geldstrafe bei Nichtbeachtung) wurde jahrelang von Natur – und Vogelschützern gefordert.  

15.11.1968
Einweihung Vogelschutz-Lehrgebiet Steinborn, ca. 1 Hektar Fläche
31.03.69
Jubiläum 15 Jahre Vogelschutz Eibelshausen, 186 Mitglieder
1969
Wieder Frevel an Nistkästen, 193 Mitglieder
26.05.70
Tag des Baumes, Landrat Rehrmann pflanzt einen Baum auf dem Vereinsgelände.
Januar 1970
das amtliche Nachrichtenblatt der Gemeinde erscheint erstmals. Bericht über die Winterfütterung des Vereins.
19.06.70
Das 2. Wurstbratfest findet an der Vereinsanlage statt. Der Verein zählt 222 Mitglieder, eine neue Jugendgruppe wird gegründet.
Müll und Unrat im Oberen Hosbach, Säuberungsaktion des Vogelschutzvereins unter Beteiligung der Anlieger im Hosbach (3 LKW voll Müll wurden zum Müllplatz gefahren)

1971
wurden im Steinborn die letzten Bäume und Sträucher gepflanzt, die Teiche mit Schilf besetzt und damit fertig gestellt. Ein Vorbau an die Hütte wurde erstellt. Wurstbratfest am 17. Juni. 229 Mitglieder zählt die Gruppe. Die Planungen für einen Waldlehrpfad begannen.

1973  
Haubentaucher, Graureiher, Birk- und Auerhahn genießen ganzjährige Schonzeit.
Nistkastenzerstörer am Werk (auch die neuen Ruhebänke wurden durch Schmutzfinken beschädigt).
Zuschuss von der Gemeinde für den Waldlehrpfad bereitgestellt. Planungen für ein Sumpfgebiet oberhalb der Nickelhütte als Ausgleich für die Gebiete am Hammerweiher.

Dezenber 1973  
die ersten Arbeiten (Wegebau) für den Lahrpfad sind ausgeführt, Zuschuss von der Gemeinde 1000 DM.

April 1974 20 Jahre Vogelschutzverein Eibelshausen, Gehege für verletzte Vögle im Steinborn angelegt. Der Verein zählt 252 Mitglieder.
Lichtbildervortag von G. Schwehn, „Vogelschutz im Laufe der Jahre“

14.06.75
Einweihung des Waldlehrpfades, 4,5 Km und 32 Schilder mit Vögeln, 46 mit Bäumen und Sträuchern, 4 große Ansichtstafeln. 1200 Arbeitsstunden, beachtliche finanzielle Eigenleistung, Spenden der Sparkasse und VoBa. Gemeindearbeiter planierten den Weg, 3900 DM kamen vom Land. Oberförster Stark durchschnitt das Band und gab den Weg frei.
Vogelschutzgruppe kritisiert die immer noch stattfindende Begradigung von Bachläufen, angeregt wurde erneut bei der Flurbereinigung ein Sumpfgebiet auszuweisen.

1975
Erster Maimann am 2. Pfingsttag, 240 Mitglieder,

09.03.77 
Der Verein zählt 264 Mitglieder. Die Zerstörung von Nistkästen ist erstmals rückläufig. Im Flächennutzungsplan wurde die Einrichtung eines Feuchtgebietes am südlichen Zipfel von Eibelshausen festgeschrieben.

25.03.77
Diskussion über Neuordnung des Verbandes – Gebietsreform, Zusammenschluss der Kreise zum Lahn-Dill-Kreis .
Erhalt der Baumallee an der damaligen B253 „Bahnhofstrasse“.  Nach den Plänen der Straßenbauverwaltung sollte die Fahrbahn auf beiden Seiten breiter ausfallen. Auch die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und der Verkehrs- und Verschönerungsverein Eibelshausen (unter der Führung von Karl Ortmann u Fritz Müller) legten erfolgreich ihr Veto ein.

1977
Verstarb der Gründer der Gruppe Eibelshausen, der Realschullehrer Otto Immel.

November 1977
wurde der DBV - Kreisverband Lahn-Dill gegründet, mit 63 Ortsgruppen einer der größten in Hessen. Unter der souveränen Leitung von O Schlemper wurde der erste Vorstand gewählt, Hans Theis wurde der erste Pressereferent. F. Becker

April 78
Pläne und Finanzierungsanträge für das Feuchtgebiet „Lohmühlenweiher“ liegen vor bzw. wurden gestellt.

1978/79
Gutachten über Feuchtgebiet von der HGON erstellt, sie befürworten die Einrichtung. LDK bewilligt Zuschuss in Höhe von 16 000 DM zum Kauf von 3 bis 4 ha Land unterhalb der Kläranlage (im Rahmen des Flurbereinigungsverfahrens)

März 79
fand das 25jährige Jubiläum statt, pünktlich hierzu also auch der Zuschuss vom Kreis für das Feuchtgebiet, 250 Mitglieder (Jubiläum mit Liedvorträgen des MGV)

1979
Nistkästen für den Rauhfußkauz aufgehängt (die ersten in 1975, inzwischen 13 Stück)

Oktober 1979
Im  kauft die Gemeinde das Land für das neue Feuchtgebiet (ca. 9000m²).

26.05.80
Der 5. Maimann zieht durch Eibelshausen.

Juni 1980
Bodenproben werden auf der Fläche des neue Feuchtgebietes entnommen.

April 1981
Der Verein zählt 272 Mitglieder. 

21.10.81
Alle Grundstücke für das Feuchtgebiet von der Gemeinde angekauft.

Dezmber 1981

Kosten für Feuchtgebiet auf 175 td DM laut Schätzung.

1978/79
Der erste Weihnachtsmarkt in Eibelshausen

Februar 82
Hans Theis (damals Schriftführer) baut seinen 500 Nistkasten.

Sommer 82
erneute planungsrechtliche und genehmigungspflichtige Auflagen für das Feuchtgebiet wurden erfüllt, endlich grünes Licht! Baubeginn im September.

Dezmber 1982
erhielt Friedel Becker zusammen mit Reinhold Schwehn den Landesehrenbrief des Landes Hessens (vom Landrat Dr. Franz Demmer, Ministerpräsident war Holger Börner)

Januar 1981
Staumauern am Feuchtgebiet weisen Schäden auf, Herstellerfirma muss die Schäden beheben.

März 83
Ist die Eibelshäuser Prachtallee erneut gefährdet, Karl Ortmann und F Becker gründen Bürgerinitiative zum Erhalt der Linden und Ulmen in der Bahnhofstrasse.

März 1983
Die ersten Vögel am Feuchtgebiet, jeden Mittwoch finden Pflanzaktionen statt (205 Arbeitsstunden).

April 83
50.000 Fische (Karpfen, Rotaugen, Elritzen, Molche werden eingesetzt. Bau eines Beobachtungsstandes beginnt im Sommer.

Sommer 1983
Die Diskussion über das Waldsterben beginnt. DBV, Kirchen und Gewerkschaften richten zahlreiche Info-Veranstaltungen aus. Bei einer Wanderung in Eibelshausen unter der Leitung von dem damaligen Forstoberinspektor Stark, laut ihm sind bei uns bereits über 40% der Wälder erkrankt.
Einweihung Feuchtgebiet verschiebt sich bis ins Frühjahr 84, Beobachtungsstand noch nicht aufgestellt, immer wieder Nachbesserungsarbeiten am Damm.
Jahrhunderthochwasser spülte den Damm des Feuchtgebietes weg. Die Schäden in Escheburg werden auf insg. 150 000 DM  geschätzt. Alle Eingesetzten Futterfische sind weg, auch die Bepflanzung wurde vernichtet. In Dillenburg belaufen sich die Hochwasserschäden auf über 5 Mio. Mark.

1984
Die 30. Jahreshauptversammlung fand im März statt, F. Becker konnte berichten das die Hochwasserschäden inzwischen beseitigt seien, Schaden 10 td Mark, 400 Arbeitsstunden in Eigenleistung erbracht, 270 Mitglieder zählt die Gruppe.

Mai 1984
In diesem Jahr wird endlich der Beobachtungsstand errichtet. Im Juni zieht der Maimann wieder durchs Dorf.
 
21. September 1984 Endlich Einweihung des Feuchtgebietes,
Kosten 180 td DM, 3, 5 Hektar
Ein Pachtvertrag mit der Gemeinde wurde über einen Zeitraum von 30 Jahren abgeschlossen.
Das 30jährige Gruppenjubiläum fand im Rahmen eines Familienabends im Bürgerhaus statt.

Juni 1985
10 Jahre Waldlehrpfad. Arbeitsgemeinschaft der Naturschutzvereine im oberen Dietzhölztal gegründet, Planungen an einem Register über die Vogelwelt unserer Heimat (Feb 1986) 

1986
In diesem Jahr brütet erstmals wieder ein Graureiherpaar wieder in Eibelshausen, 4 Jungvögel.
Tag der Umwelt vom Verschönerungsverein wieder in Leben gerufen, fand auch in 87 statt, große Beteiligungswelle der Eibelshäuser (350 Leute laut Presse).
1987
Im Mai  soll das 300 Seiten starke Buch der Eibelshäuser Vogelschützer erscheinen, Kosten 15 DM, Auflage 3000 Stück, Titel: Über die Vogel- und Tierwelt des Dietzhölztales und der Umgebung.

1987
In diesem Jahrwurde die Gruppe mit dem Naturschutzpreis des LDK ausgezeichnet, 3000 Mark, der Hauptpreis in diesem Jahr, überreicht von Landrat Gerhard Bökel.

Oktober 1987
Das Buch der Eibelshäuser Vogelschutzgruppe erscheint

1988
Im April wurden Gerhard Neumann, Franz Pohl und Gerhard Theis zu Ehrenmitgliedern der Gruppe
Aktiver Feldermausschutz in unserer Heimat beginnt, erste Stollen werden vergittert.
Im November ist die Naturschutzwoche in der Mahrzweckhalle in Wissenbach: Ausstellung mit Fachvorträgen, die Informationstage sollen über Mensch und Natur informieren. Motto: „Naturschutz geht uns alle an“

Februar 1989
35 Jahre Vogelschutz in Eibelshausen – F. Becker seit der Gründung an der Spitze, im  Juli 1989 verstarb er plötzlich und unerwartet.

12.09.89
Außerordentliche Vollversammlung um die Arbeit des Vereins im Sinn von F. Becker weiterzuführen. Dieter Schmidt wird neuer Vorsitzender.

Novmber 1989
Streuobstwiese im oberen Schosseifen werden angelegt. Neuer Aushängekasten vor dem Rathaus aufgestellt, Gewässeruntersuchen an der Dietzhölze, anschl Ausstellung in der Sparkasse und VoBa.

1990
Naturschutzpreis des LDK für die Jugendgruppe, Urkunde vom hess. Umweltministerium
 
1990/91
 Feuchtgebiet muss dringend saniert werden, Geld fehlt

03.10.91
Tag der offenen Tür im Vogelschutzgebiet Steinborn
 
Mai 1992
Im  Pflanzaktion an der Simmersbacherstr. durch die NAJU. Botanische Wanderung mit W. Hecker

1993
Seit 1993 ist die Gruppe ein eingetragener Verein

1994
Ausstellung im Heimatmuseum – Die Natur unserer Heimat.

1998
Im Februar werden F-O Schlemper (seit 1965 im Vorstand) und W. Stark zu Ehrenmitgliedern ernannt. In 1999 schied Schlemper aus dem Vorstand aus.

2001  
Bau des großen Nistkastens für Ausstellungszwecke

2003  
E. Becker scheidet nach 18 Jahre aus dem Vorstand aus und wird Ehernmitglied.

2004
Jubiläum – 50 Jahre Vogelschutzverein Eibelshausen, Kommers am 30.10. im Bürgerhaus, anschl. Tanz mit den Rother Dorfmusikanten.

2005
die Batnight (Fledermausnacht) in Eibelshausen gewinnt immer mehr Freunde. Von Jahr zu Jahr kommen mehr Besucher zum NABU-Infoabend über die fliegenden Säugetiere. 
2006
ein Wildbienenstand und eine Trockenmauer werden auf dem Vereinsgelände errichtet.

2007
die NAJU wird mit dem Naturschutzpreis des Lahn-Dill-Kreises ausgezeichnet. Der Preis ist mit 1000 € dotiert. Radiointerview mit Jugendleitern und den Kindern an der Vogelschutzhütte.